Kochkäse

Kochkäse gehört für mich beim klassischen Biergartenbesuch im Sommer dazu. Ich bin damit aufgewachsen und immer wieder etwas irritiert, wenn ich beim Schwärmen davon in ratlose Gesichter schaue. Hier bei uns in Südhessen und auch im Odenwald ist der Kochkäse nicht mehr wegzudenken.

So kommt es, dass ich seit einigen Jahren zum Geburtstag unzählige Liter Kochkäse zubereite, um meine Gäste kulinarisch abzuholen. Denn meist wird es wirklich nur im Sommer serviert, so dass im Winter alle wieder Lust darauf haben. Ideal ist, dass man ihn wenige Tage vorher zubereiten kann, da er sich im Kühlschrank eine ganze Weile hält.

Reicht für 8 Personen
200g Handkäse
50g Limburger
125g Butter
500g 20% Quark
150g Sahne
200g Sahneschmelzkäse
Etwas Natron
Kümmel nach Belieben
Wasser, Zwiebeln, Essig, Öl, Salz und Pfeffer

Handkäse und Limburger werden kleingeschnitten und in einem Topf mit der Butter sämig gerührt. Den Topf hier nicht zu heiß machen, sonst brennt das Ganze an. Nach und nach gebe ich dann alle anderen Zutaten dazu. Meist Sahne, dann Schmelzkäse und zum Schluss den Quark mit etwas Natron.

Ist die Masse homogen und läuft langsam vom Kochlöffel zurück in den Topf ist der Kochkäse bereits fertig. Sollten sich noch kleine Stückchen darin befinden, kann man auch kurz den Pürierstab schwingen.

Er ist fertig, nur er schmeckt noch nach nicht?! Ich fülle ihn anschließen in Gläser ab und lasse ihn meist drei bis sechs Tage im Kühlschrank ruhen. Auch nach zehn Tagen ist er noch lecker, nur etwas kräftiger im Geschmack.

Natürlich sollte auch eine Nacht reichen, damit der Geschmack des Käses sich in der Masse entfaltet. Vor dem Servieren hole ich den Kochkäse mindestens 30 Minuten vorher aus dem Kühlschrank, damit er sich besser aufs Brot streichen lässt. Während der Ruhephase bereite ich die sogenannte „Musik“ zum Käse vor.

Musik für den Kochkäse: eingelegte Zwiebeln
Ich mische Essig und Öl mit etwas Wasser und gebe Salz und Pfeffer dazu. Die Flüssigkeit kommt dann über die kleingeschnittenen Zwiebeln und muss mindestens eine Stunde ruhen.

Kenner essen den Kochkäse auf einem dunklen Sauerteigbrot – bei uns heißt es „Ausgehobenes“. Wer mag macht unter den Kochkäse noch etwas Butter; gesündigt wird ja ohnehin schon. Auf den Kochkäse kommen dann die marinierten Zwiebeln und, wer mag, kann noch Kümmel darauf streuen.

Kochkaese

Im Übrigen schmeckt Kochkäse leicht erwärmt auch super zu einem paniertem Schnitzel – Kochkäseschnitzel!

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2 Kommentare

  1. Ich esse gerade deinen Kochkäse mit Zwiebelchen auf dunklem Brot. Boah ist der lecker! Im Kühlschrank so richtig durchgereift hat er jetzt eine Brie-ähnliche Konsistenz und schmeckt echt ausgezeichnet. Erinnert schon fast an Schneegestöber 😉
    Tausend Dank noch mal für das Glas – ich hab mich riesig gefreut!
    Frohe Weihnachten und viele Grüße,
    Maja

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